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„Die bewährten Suchthilfe-Stopps könnten bald verschwinden.“

„Die bewährten Suchthilfe-Stopps könnten bald verschwinden.“

Am 18. und 19. Juni findet in Straßburg eine europäische Konferenz zu risikoarmen Konsumräumen statt. Mehr als 600 Menschen aus aller Welt werden daran teilnehmen, und das zu einer Zeit, in der diese wichtigen Maßnahmen der öffentlichen Gesundheit in unserem Land derzeit bedroht sind.

Seit über dreißig Jahren verzeichnet das französische Observatorium für Drogen und Suchttrends (OFDT) einen stetigen Anstieg des Drogenkonsums in Frankreich sowie eine Zunahme des Angebots an illegalen Drogen (mit Ausnahme von Heroin) aufgrund der stark gestiegenen weltweiten Produktion. Die gesundheitlichen Folgen für die Bevölkerung, insbesondere für junge Menschen, sind erheblich.

Der Kampf gegen Drogenhandel und organisierte Kriminalität ist zwar wichtig, doch ebenso notwendig ist eine starke öffentliche Gesundheits- und Präventionspolitik, die die Schadensminderung vollständig integriert.

Konsumräume für Drogenkonsum mit geringem Risiko, sogenannte „Suchtbehandlungszentren“, sind ein wichtiger Hebel in diesem Kampf. Sie wurden in vielen Ländern erfolgreich getestet und in Frankreich durch das Gesetz zur Modernisierung des Gesundheitswesens vom 26. Januar 2016 zugelassen. So wurden in Paris und Straßburg zwei Räume eingerichtet. Ihr Hauptziel ist es, die Gesundheit von Drogenkonsumenten zu verbessern, indem die mit dem Spritzen verbundenen Risiken wie AIDS- oder Hepatitis-C-Ansteckung oder tödliche Überdosierungen reduziert werden. Die Raumleiter sind medizinische und soziale Fachkräfte, die seit vielen Jahren mit Konsumenten in sehr prekären Situationen arbeiten.

550.000 Injektionen seit 2016 überwacht

Diese Räume schützen nicht nur die Gesundheit der Nutzer, sondern auch die der gesamten Bevölkerung, indem sie die Ansteckung begrenzen und eine Grundlage für soziale Unterstützung und Betreuung bieten: Zusammengenommen ermöglichen sie in Paris und Straßburg die Unterbringung von 1.600 Nutzern pro Jahr. Sie bewahren aber auch die öffentliche Ruhe unserer Mitbürger: Seit 2016 bedeuten die 550.000 von ihnen überwachten Injektionen ebenso viel weniger Konsum und Spritzen im öffentlichen Raum.

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lemonde

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